6 typische Fehler beim Business Small Talk

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von Robert Eggert | Allgemein
Business Small Talk

Lästern, langweilen, lügen – So lernen Sie guten Small Talk

Small Talk ist im Umgang mit Kunden, Kollegen oder Geschäftspartnern ein essentieller Bestandteil der Beziehungspflege. Dennoch halten sich hartnäckig Angst, Vorurteile oder Unwissen gegenüber dem unverfänglichen Geplauder. Tatsächlich tappen ungeübte Small Talker regelmäßig in Fallen, die das kleine Gespräch zu einer Tour de Force mit unangenehmen Folgen machen: Gesprächspartner bleiben in schlechter Erinnerung und Geschäftsbeziehungen werden mitunter nachhaltig belastet. Wir nehmen die häufigsten Fehler unter die Lupe und geben Ihnen Tipps, wie Sie guten Business Small Talk lernen können.

Small Talk lernen heißt, professionelle Distanz gekonnt mit einer persönlicher Note zu verbinden

Was ist Small Talk überhaupt? Grob zusammengefasst versteht man darunter die Kunst, mit oftmals völlig fremden Menschen ein persönliches Gespräch zu führen – ob mit dem Manager oder dem Praktikanten. Doch nicht jeder ist ein geborener Profi auf dem Gebiet des unverfänglichen Geplauders. Viele kommen bei der Kommunikation mit Geschäftspartnern lieber sofort zur Sache oder drücken sich bei Seminaren oder Meetings gleich ganz und gar um eine Kontaktaufnahme. Doch auch Sie können professionellen Business Small Talk lernen, indem Sie typische Fehlern vermeiden und ihnen schnell den Wind aus den Segeln nehmen.

Fehler 1: Das interessiert doch sowieso niemanden – inspirierenden Small Talk üben

Ein häufiger Fehler beim Business Small Talk ist die grundsätzliche Einstellung dazu: Oft regiert die Annahme, dass Small Talk nicht mehr als ein seichtes Vorgeplänkel vor dem eigentlichen Geschäftsthema ist. So wird er dann eher als notwendiges Übel oder zeitraubende Minimal-Unterhaltung verstanden, die sowieso niemanden wirklich interessiert. Entsprechend wenig inspiriert fällt die Themenauswahl aus. Auch endlose Monologe oder unverschämte Fragen schleichen sich so in das kleine Gespräch und machen es für alle Beteiligten tatsächlich zu einem Graus. Vermeiden Sie diese Fettnäpchen lieber. Wer richtigen Small Talk lernen und nicht nur belanglos übers Wetter plaudern möchte, der muss ein wenig tiefer gehen.

Small-Talk-Fragen sollen in erster Linie Beziehungen untereinander aufbauen, die auch dem späteren Geschäftsgespräch förderlich sind. Zeigen Sie also echtes Interesse und wählen Sie Ihre Gesprächsthemen je nach Gesprächspartner individuell aus. Hatte Ihr Gegenüber eine weite Anreise? Fährt Ihr Geschäftspartner zum Meeting mit einem neuen Auto vor? Fällt Ihnen bei einem Kollegen frische Urlaubsbräune auf? Signalisieren Sie persönliches Interesse, indem Sie danach beim Small Talk fragen. So wird die Unterhaltung nicht nur für andere, sondern auch für Sie selbst sofort zu einer spannenden Möglichkeit, Ihr Gegenüber besser kennen zu lernen. Denn was ist Small Talk mehr als der Beginn eines tiefgehenden Geschrächs?

Fehler 2: Das große Schweigen beim Small Talk

Peinliche Gesprächspausen sind wahre Killer für einen Business Small Talk. Doch gerade, wenn sich die Gesprächspartner noch nicht gut kennen, kann es einiges an Anstrengung kosten, nicht in betretenem Schweigen auf die eigenen Schuhe starren zu müssen. Häufige Ursache dafür sind einsilbige Antworten (Ja, Nein) auf die Fragen des Gegenübers, die ein Gespräch schnell zuschnüren.

Bemühen Sie sich deshalb, die Unterhaltung nicht einschlafen zu lassen: Aufgeschlossen Small-Talk-Fragen zu stellen hält die Unterhaltung in Gang und gibt Ihrem Gegenüber das Gefühl, bei Ihnen auf Interesse zu stoßen. Das bricht nicht nur das Eis, sondern verhindert außerdem, dass Sie händeringend nach Gesprächsthemen suchen müssen. Am besten eignen sich dazu offene Fragen, die mit geeigneten Folgefragen einen interessanten Gesprächsfluss erzeugen:

  • „Wie war Ihre Anreise?“, Folgefrage: „Mit welcher Fluglinie sind Sie denn angereist?“
  • „Welche Themen des Vortrags haben Sie besonders interessiert?“, Folgefrage: „Was konnten Sie für sich zu diesem Thema mitnehmen?“
  • „Welches Thema werden Sie uns später vortragen?“, Folgefrage: „Beschäftigen Sie sich auch beruflich viel mit dieser Thematik?“
  • „Wie sind Sie auf die Veranstaltung aufmerksam geworden?“, Folgefrage: „An welchen Veranstaltungen dieser Art haben Sie denn schon teilgenommen?“

Fehler 3: Verkrampftes Lächeln und aufgesetzte Persönlichkeit

Gekünsteltes Lachen, exaltierte Bewegungen, übermotiviertes Auftreten: Andere Menschen merken schnell, wenn Sie nicht authentisch sind. Und das kommt im Business Small Talk gar nicht gut an, denn es verunsichert Ihr Gegenüber und schafft eher Distanz und Ablehnung als eine vertrauensvolle Basis. Bleiben Sie also lieber Sie selbst, auch wenn Sie nervös oder unsicher sind. Sie können auch vor dem Spiegel den Small Talk üben, um zu beobachten, wie Sie auf andere wirken könnten.

  • offenes Lächeln und Augenkontakt: Mit einem ehrlichen und freundlichen Lächeln schaffen Sie Gelassenheit und geben Ihrem Gesprächspartner ein sicheres Gefühl. Regelmäßiger Augenkontakt signalisiert zudem Interesse und Ihre Bereitschaft, sich auf den Small-Talk-Partner einzulassen.
  • ehrlich sein: Lassen Sie Ihren Gesprächspartner wissen, wenn Sie nervös oder verunsichert sind. Ihrem Gegenüber geht es möglicherweise ganz genauso. Ihre Offenheit kann in solch einer Situation aber das Eis brechen und Vertrauen schaffen.

Fehler 4: Lästern, tratschen, provozieren – positiven Small Talk lernen

Sich bei einem Meeting über das Essen zu beschweren, über abwesende Kollegen zu meckern oder politisch brisante Themen anzuschneiden, findet sicher immer schnell offene Ohren im Small Talk. Falsch ist es trotzdem. Denn obwohl Sie Ihren Gesprächspartner wahrscheinlich köstlich unterhalten, werden Sie mit Sicherheit trotzdem in schlechter Erinnerung bleiben. Wer im Small Talk glänzen will, muss also lernen, positiv zu bleiben.

  • STATT: „Die Essensportionen in der Mittagspause waren wirklich mickrig“, BESSER: „Das Essen war so gut, ich habe immer noch Lust auf mehr“
  • STATT: „Der Vortragende hat aber ziemlich monoton gesprochen“, BESSER: „Das Thema wurde sachlich und unaufgeregt vorgestellt“
  • STATT: „Die Organisation war so schlecht, das hat wohl wieder die Kollegin X verbockt“, BESSER: „Kollegin X ist noch neu, hat sich aber bereits richtig gut in die Veranstaltungsorganisation eingearbeitet“

Fehler 5: Wenn die Smalltalk-Themen nicht stimmt – falsche Small-Talk-Fragen vermeiden

Worüber soll man mit fremden Menschen sprechen? Vor allem wenn es auch noch darum geht, solide geschäftliche Beziehungen zueinander aufzubauen? Geeignete Themen für einen Business Small Talk müssen den kleinsten gemeinsamen Nenner der Gesprächsteilnehmer treffen. Das heißt, dass Sie über Themen sprechen sollten, zu denen jeder etwas beitragen kann. Ausgedehnte Monologe zu einem Spezialgebiet oder intime Probleme gehören definitiv nicht zum passenden Material für einen Small Talk. Zu vermeiden sind außerdem:

  • Krankheiten oder private Krisen
  • politische und religiöse Themen
  • Geld
  • Sexualität und Moralvorstellungen
  • Themen, die detailliertes Fachwissen voraussetzen

Wählen Sie lieber Gesprächsthemen, die unverfänglicher sind und trotzdem nicht nur oberflächlich bleiben müssen:

  • Die Anreise
  • Die berufliche Position (auch mit Bezug zur Veranstaltung)
  • Die Veranstaltung selbst (Veranstaltungsort, Verpflegung, Redner)
  • Persönliche Interessen (Hobbies, Sport, etc.)
  • Urlaubsplanung

Fehler 6: Und plötzlich ist Schluss – das Ende des Small Talks üben

Der letzte Eindruck ist in der Kommunikation ebenso wichtig wie der erste. Den Small Talk abrupt zu beenden, zeugt nicht nur von wenig Stil. Eine übergangslose Verabschiedung oder ein Themenwechsel im Small Talk kann sogar rundheraus als plumpe Unhöflichkeit wahrgenommen werden, denn vielleicht wollte Ihr Gesprächspartner noch etwas ergänzen oder fragen. Sanfte Übergänge im Small Talk erhöhen Ihre Chance auf einen nachhaltig positiven Geschäftskontakt und lassen Ihr Gegenüber nicht im Regen stehen. Überlegen Sie sich, wie Sie galant aus der Situation kommen können:

  • Zum Geschäftlichen kommen: „Das ist wirklich interessant. Vielleicht können wir später beim gemeinsamen Mittagessen weiter darüber sprechen. Sollen wir uns jetzt mal dem Geschäftlichen widmen?“
  • Verabschiedung: „Interessant, was Sie da sagen. Dazu würde ich gern noch mehr erfahren. Leider muss ich jetzt los, um meinen Rückflug nicht zu verpassen. Wann kann ich Sie anrufen, damit wir weiter darüber sprechen können?“

Small Talk lernen – Übung macht den Meister

Haben Sie sich in einigen Punkten wiedererkannt? Keine Sorge, Business Small Talk zu lernen ist kein Hexenwerk und klappt schneller, als Sie denken. Üben Sie regelmäßig unverfängliches Geplauder, um Ihren Small-Talk-Künsten auf die Sprünge zu helfen: beim Einkaufen, im Gespräch mit den Nachbarn oder den Kollegen oder reden Sie einfach mit Menschen an der Bushaltestelle!

Der Autor

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