Die Sitzordnung machts – erfolgreiche Meetings planen

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von Robert Eggert | Allgemein
Meeting Sitzordnung

Die richtige Sitzordnung für erfolgreiche Konferenzen und Meetings

Können Sie sich noch an die Sitzordnung aus Ihrer Schulzeit erinnern? Hinten in der Bank saßen häufig die Störenfriede oder Faulpelze, im Mittelfeld die Mitschüler, die sich einigermaßen engagierten und vorne – ganz klar: die Streber und Lieblinge der Lehrer. Es ist kein Zufall, dass sich diese Vorliebe für bestimmte Sitzordnungen auch in Meetings und Businessveranstaltungen wiederfindet, bei denen alle Teilnehmer längst aus dem Schüleralter herausgewachsen sind.

Sitzordnungen beschäftigen nicht nur die Organisatoren von Konferenzen und Meetings, sondern auch Psychologen, denn Psychologie und Sitzordnung haben mehr miteinander zu tun, als man denkt: So hat Sharon Livingston in einer Studie mit ca. 40.000 Arbeitnehmern und Vorgesetzten untersucht, welchen Sitzplatz sich Teilnehmer eines Meetings aussuchen, wenn ihnen die Wahl dazu freisteht. Die Psychologin interessierte dabei, inwiefern die Wahl des Sitzplatzes mit der Persönlichkeit und der Rolle einer Person innerhalb der Meetinggruppe zusammenhängt.

Sie identifizierte dabei mehrere „Sitztypen“ und stellte fest, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Persönlichkeit, Rollenverständnis und Sitzplatzwahl gibt, vor allem dann, wenn Mitarbeiter und Vorgesetzte immer dieselben Sitzplätze in einer offenen Anordnung bevorzugten. Die Ergebnisse waren einleuchtend: Am Kopfende saß am häufigsten der Chef oder derjenige, der es in Abwesenheit der tatsächlichen Führungskraft gerne wäre. Schüchterne Meetinggäste bevorzugten hingegen hintere Reihen, während Diskussionsfreudige gern im Mittelfeld einen Platz suchten.

Mit der richtigen Sitzordnung lässt sich die Gruppendynamik positiv beeinflussen

Die beobachteten Vorlieben bei der Sitzordnung sind per se nicht falsch. Schließlich soll jeder Konferenzgast dort Platz nehmen, wo er oder sie sich wohlfühlt. Dennoch kann sich durch diese typischen Verhaltensmuster nicht nur ein Hierarchiegerangel ergeben, sondern auch eine ungünstige Gruppendynamik: Diese kann einen freien Ideenfluss verhindern, Anwesende benachteiligen oder auch schlicht und ergreifend nicht zum Anlass und Zweck des Meetings passen. Sitzordnungen zu erstellen will also gelernt sein – dazu gehört es auch, die Psychologie der Sitzordnung zu verstehen.

Welche Sitzordnungen gibt es?

Parlamentarische Form

Bei dieser Art der Sitzordnung sind Tische und Stühle frontal auf ein Vortragspult ausgerichtet. Sie können dabei in Reihe oder freistehend im Raum platziert werden. Eine Variation der parlamentarischen Form ist die Fischgrätenform, bei der die Plätze leicht schräg zueinander aufgestellt werden. Bei der ebenfalls verwandten Theaterform fehlen hingegen die Tische, sodass die Stühle enger gestellt werden können.

Geeignet für: Schulungen, Seminare und Lehrvorträge, da alle Teilnehmer der Präsentation gut folgen und sich Notizen machen können.

Nicht geeignet für: Meetings, in denen ein aktiver Teilnehmeraustausch stattfinden soll oder Gruppenarbeiten geplant sind.

Wer sitzt wo?: Stille Teilnehmer neigen hier oft dazu, sich in den hinteren Reihen zu verstecken. Holen Sie diese Gäste nach vorn. Wollen Sie als Führungskraft nur beobachtend an der Veranstaltung teilnehmen, wählen Sie am besten einen Platz in den hinteren Reihen.

Die römische Zwei

Bei dieser Sitzanordnung stehen sich zwei lange Tische gegenüber und werden an einer Seite senkrecht von einem Vortragspult begrenzt, ähnlich der Anordnung im britischen Unterhaus. Die Teilnehmer sitzen sich so direkt gegenüber.

Die römische Zwei eignet sich für: Konferenzen, bei denen zwischen zwei verschiedenen Parteien zu einem bestimmten Thema Lösungen erstritten werden sollen.

Nicht angebracht bei: Brainstorming-Meetings oder Vortragsveranstaltungen, da Austausch nur begrenzt möglich ist und Zuhörer permanent ihren Kopf wenden müssten, um dem Vortragenden folgen zu können.

Wer sitzt wo?: Wortführer einer Gruppe sollten hier in der Nähe des Moderators sitzen. Dieser kann durch die Nähe besser auf sie einwirken.

U-Form

Der Name dieser Sitzordnung verrät es schon: Hier sind Tische und Stühle in U-Form angeordnet. Am offenen Ende kann ein Vortragender oder Moderator stehen. Eine Variation der U-Form ist der Halbkreis.

Die U-Form ist ideal für: Kreativmeetings, Coachings oder Konferenzen bei denen jeder Teilnehmer abwechselnd etwas präsentiert. Die Halbkreis-Variante eignet sich zudem besonders bei einem Brainstorming-Meeting im kleinen Rahmen.

Aufpassen: Je größer das U bzw. der Halbkreis, desto schwieriger wird es für alle Teilnehmer, sich auszutauschen. Bei langen Vorträgen kann es für Zweidrittel der Gäste außerdem unangenehm werden, da sie permanent ihre Köpfe zu einer Seite drehen müssen.

Wer sitzt wo?: Der Moderator der Veranstaltung sitzt bei dieser Sitzordnung vorn am offenen Ende, sodass er oder sie die „Bühne“ jederzeit betreten kann.

Runder Tisch

Hierbei sitzen alle Teilnehmer Ihres Meetings um einen runden Tisch. Die Psychologie dieser Sitzordnung besteht darin, dass alle Teilnehmer gleichberechtigt platziert sind und so jeder in gleicher Weise ermutigt wird, etwas beizutragen. Eine Variation des runden Tisches ist der Stuhlkreis, bei dem der Tisch komplett fehlt.

Geeignet für: Brainstormings und Meetings zur Ideenfindung und Projektarbeit. Die runde Form signalisiert hier Offenheit und ein Miteinander auf Augenhöhe, sodass sogar ein Austausch auf persönlicher Ebene oder ein Konfliktgespräch möglich ist. Auch Meetings zum Teambuilding lassen sich in einer kreisrunden Sitzordnung ideal durchführen.

Der runde Tisch eignet sich nicht: für Präsentationen und Vorträge. Auch ist diese Sitzordnung nur mit einer begrenzten Teilnehmerzahl vorteilhaft.

Wer sitzt wo am runden Tisch?: Vorgesetzte haben den Vorteil, mit ihrem Team auf Augenhöhe zu diskutieren, während zurückhaltende Teilnehmer sich hier weder verstecken noch untergehen können.

World Café

Diese Sitzordnung, auch Cluster genannt, ist wie ein Café angeordnet: Im Raum verteilt stehen runde Tische, an denen jeweils 6 bis 10 Teilnehmer zusammen sitzen. Der Moderator bewegt sich flexibel zwischen den Tischen oder sitzt an einer Seite im Raum.

Das World Café ist ideal für: offene Projektarbeiten mit vielen Teilnehmern, bei denen zwischendurch durch einen Moderator Zwischenergebnisse präsentiert werden können.

Nicht geeignet für: Veranstaltungen, die inhaltlich vorwiegend aus Präsentationen bestehen, da viele Teilnehmer durch die Bestuhlung mit dem Rücken zur Leinwand säßen.

Wer sitzt am besten wo im World Café?: Hier gibt es keinen Chef, da alle Teilnehmer gleichberechtigt und in wechselnder Konstellation miteinander ins Gespräch kommen. Der Moderator kann an jeder Stelle im Raum präsent sein, am besten ist hier ein fester Platz am Rand der Anordnung.

Das Rechteck

Hier sitzen alle Teilnehmer entweder zusammen an einem rechteckigen Tisch (Tafel) oder in Carré Form mit einem freien Raum in der Mitte. Der Moderator oder Vorgesetzte sitzt am Kopfende des Tisches.

Geeignet für: formelle und streng hierarchisch aufgebaute Meetings, bei denen der Fokus klar auf dem Vorgesetzten liegen soll. Auch für Präsentationen ist eine Sitzordnung im Rechteck sinnvoll.

Diese Sitzordnung bietet sich nicht an, wenn: besonders viele Teilnehmer erwartet werden. Je weiter Teilnehmer vom Kopfende entfernt sitzen, desto schlechter können sie dem Meeting folgen und bringen sich unter Umständen nicht mit ein.

Wer sitzt am besten wo?: Ganz klar, beim Rechteck sitzt der Chef oder Moderator am Kopfende. Wichtig ist hier, dass der Konferenzleitende darauf achtet, dass sich das Gespräch nicht nur an der Chef-Seite des Tisches abspielt, sondern alle Gäste beteiligt werden. Soll es weniger hierarchisch sein, können sich die Vorgesetzten auch unter die anderen Teilnehmer mischen.

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